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Erschienen: Personalisierte Vertragsanbahnung und Privatautonomie

Erschienen: Personalisierte Vertragsanbahnung und Privatautonomie

Der Beitrag "Personalisierte Vertragsanbahnung und Privatautonomie" von Professor Dornis ist in der Zeitschrift für die gesamte Privatrechtswissenschaft (ZfPW) 2022, 310-344 erschienen.

 

Aus der Einleitung:
Online-Marktplätze und e-commerce-Webseiten waren noch nie besonders verbraucherfreundliche Orte. Die Umstände haben sich aber in jüngster Zeit erheblich verschlechtert: Die Mehrzahl der Transaktionen im Internet ist mittlerweile personalisiert. Unternehmen wie Amazon können in großem Umfang auf personenbezogene Daten zurückgreifen. Auf diese Art können sie ihre Werbung und ihr Angebot gezielt auf die Präferenzen der Verbraucher zuschneiden. Zugleich sind sie in der Lage, zum eigenen Vorteil auf die Entscheidungsprozesse der Kunden einzuwirken. Den Verbrauchern fehlt es oftmals nicht nur an Informationen über den Umfang der Datenverarbeitung und der Beeinflussung; sie haben häufig auch keine Alternativen zum Online-Geschäft. Die Privatautonomie gerät damit erheblich in Gefahr. Ziel des Beitrages ist es, die zentralen Probleme der lex lata aufzuzeigen und Lücken in der Diskussion zu schließen. Vor allem die Verschiebung der Machtverhältnisse zu Lasten der Verbraucherseite muss einer kritischen Analyse unterzogen werden. In der Gesamtbetrachtung stellt sich vor allem die Frage, ob das klassische Informationsmodell des BGB mit dem Grundgedanken einer freien und informierten Entscheidung des Einzelnen auf modernen digitalen Marktplätzen noch funktionieren kann.