Ein Aspekt des vom Institut für Rechtsinformatik in Kooperation mit dem Institut für Soziologie durchgeführten Forschungsprojekts „Forschungsfreiheit vs. Datenschutz – Wie können Hemmnisse beseitigt werden (FODAHEMM)?“ ist die Analyse der Umsetzung von datenschutzrechtlichen Vorgaben durch die Forschung. Beim Umgang mit personenbezogenen Forschungsdaten sind Wissenschaftler*innen gefordert, die für diese Daten geltenden datenschutzrechtlichen Anforderungen einzuhalten und diese Aufgabe in einen ohnehin komplexen Forschungsalltag zu integrieren. Dafür werden ihnen verschiedene Unterstützungsmaßnahmen angeboten: So werden neben einer Beratung durch die Datenschutzbeauftragten der Hochschulen und andere mit dem Forschungsdatenmanagement befasste Spezialstellen vielerseits insbesondere Leitfäden und Informationsunterlagen dazu zur Verfügung gestellt, wie die rechtlichen Anforderungen umzusetzen sind.
Näheres zum Projekt
Doch wie effizient sind derartige Dokumente? Welche Zwecke erfüllen sie, wo liegen ihre Grenzen und wie können sie noch besser eingesetzt werden, um datenschutzrechtliche Aspekte zu vermitteln? Mithilfe der im FODAHEMM-Projekt gewonnenen empirischen Erkenntnisse aus Interviews und Gesprächsrunden mit Forschenden, Spezialstellen für Datenschutz und Angehörigen des Wissenschaftsmanagements beleuchtet der Bericht Leitfäden im Hinblick auf ihre Strukturen, Inhalte und deren Ineinandergreifen mit der datenschutzrechtlichen Beratung und arbeitet diese auf. Dabei können Leitfäden nicht isoliert betrachtet werden, vielmehr muss bei Überlegungen zur Erreichung eines erfolgreichen Forschungsdatenschutzes stets auch die strukturelle Komponente einbezogen werden. Dies im Blick, entwickelt der Bericht auch Ansätze, wie die derzeitigen Prozesse weiterentwickelt werden können, damit zwischen Forschenden und Spezialstellen ein gegenseitiges Verständnis hergestellt, die Beratung erfolgreich verlaufen und die für Forschende herausfordernde Situation auf datenschutzorientierte und gleichzeitig praktikable Weise manövriert werden kann.
Zum Bericht
Der von Dr. Friederike Knoke und M. A. Tim Albrecht verfasste Bericht wurde in der Community der niedersächsischen Landesinitiative Forschungsdatenmanagement (FDM-NDS) open access veröffentlicht und ist auf Zenodo verfügbar.